Linda in Riga

Sonntag, 24.03.2024 Was im Januar, Februar und März passiert ist :)

Hallo Ihr Lieben,

da nun schon wieder eine gewisse Zeit, seit dem letzten Beitrag vergangen ist, möchte ich einen kleinen Rückblick über die vergangenen drei Monate geben und von weiteren schönen Erlebnissen und Momenten berichten. 
An Neujahr war ich eine Woche in der Heimat, welche sehr schön war, da ich einige Freunde und Familie nach vier Monaten wiedergesehen habe. Trotzdem war ich erfreut, als ich wieder zurück in Riga war. Ich erinnere mich noch sehr gut an den Tag als ich ankam. Es war ein schönes Gefühl, als hätte man ein zweites Zuhause, wohin man zurückkehrt. 
Zu diesem Zeitpunkt war mir bereits alles ziemlich vertraut. Meine Mitbewohner*innen, die Stadt, die Arbeitsstelle. Das Zusammenleben hat uns Freiwillige sehr zusammengeschweißt und ich habe neue Freunde gewonnen. An diesem Tag der Rückkehr, war das Wetter traumhaft. Ich kam mittags an und habe mich direkt auf den Weg zum Fluss gemacht. Der war komplett zugefroren. Es hatte -15 Grad. Die Sonne schien. Der Himmer war blau. Und ich habe den Sonnenuntergang von Fluss aus bewundert. 
Am nächsten Tag war ich dann wieder arbeiten und es war sehr schön alle Kinder und Mitarbeiter*innen wiederzusehen. Ich habe die letzen Arbeitsstunden mit der Praktikantin genossen, welche nur bis Ende Januar in Riga war. Da ich mich ebenfalls außerhalb der Arbeit  gut mit ihr verstanden habe, war der Abschied nicht einfach.
Wir haben ihr einen Kuchen gebacken und ich habe ihr noch ein Fotoalbum mit gemeinsamen Momenten geschenkt. Es war anfangs seltsam ohne sie zu arbeiten und wir hatten für einen Monat eine provisorische Aushilfekraft in unserer Gruppe. Seit Anfang dieses Monats ist eine neue Praktikantin aus Deutschland bei uns, welche bis August bleiben wird. 
Ende Januar hat uns ein weiteres Kind verlassen. Ich habe es sehr ins Herz geschlossen und war sehr traurig darüber. Jedoch stehe ich mit der Familie im Kontakt und war schon privat zu Besuch bei ihnen. 
Dadurch, dass einige Plätze in unserer Gruppe frei wurden, haben wir im Januar und Februar vier neue Kinder bekommen. Die Eingewöhnungen sind meist herausfordernd und durch die häufigen Wechsel an Kindern, kann leider nie richtig Ruhe in die Gruppe einkehren. Ansonsten bereitet mir die Arbeit mit den Kindern immernoch sehr viel Freude und es erfüllt mich, zu beobachten, dass die Kinder dazulernen und man täglich etwas dazu beiträgt. Wir hatten natürlich durch die Jahreszeit einige Krankheitswellen, von denen ich auch betroffen war. Vor zwei Wochen war die Gruppenleiterin für eine Woche krank und aufgrund von Personalmangel musste ich vorübergehend die Projekte und den täglichen Morgenkreis übernehmen. In dieser Woche wurde mir bewusst, wie viel Verantwortung und Aufgaben man als Gruppenleitung hat.


Mitte Februar stand dann das Zwischenseminar in Umland von Kassel an. Ich bin das Wochenende bevor es losging nach Offenburg gereist. Das Seminar war intensiv und anstrengend. In der Woche haben wir unterschiedliche Aufgaben bekommen, um unsere erste Hälfte des Jahres zu reflektieren und uns Dinge für die zweite Hälfte vorzunehmen. Außerdem hatten wir unterschiedliche Workshops zu Themen wie, Selbstverteidigung, Gewaltfreie Kommunikation, Kollegiale Fallberatung usw. Es war echt nett im direkten Austausch mit den anderen Auslandsfreiwilligen zu sein und deren Erfahrungen des letzten halben Jahres mitzubekommen. Trotz dessen bin ich der Meinung man hätte dieses Seminar auch online abhalten können, um sich die Ab und Anreise zu sparen.
Wieder zurück in Riga, war der Frühling ausgebrochen. Es war zwar immernoch recht kalt, aber sehr schönes klares Wetter und längere, hellere Tage. In naher Zukunft sind einige Reisen mit meinen vier Mitbewohnerinnen geplant und ich erwarte ein paar Besuche. Über Ostern kommen Freundinnen, Anfang April geht es nach Tallin und anschließend nach Helsinki. Mitte April besucht mich eine weitere Freundin. Ich freue mich sehr auf den Frühling und Sommer in Riga. 
Bedauerlicherweise ist mir durch das Zwischenseminar bewusst geworden, dass das Ende immer näher rückt. Ich versuche nicht häufig daran zu denken und die übrigen Monate in vollen Zügen zu genießen. 

Liebe Grüße :)

 

Riga von Oben

 

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Sonntag, 14.01.2024 bald schon Halbzeit

Hallo Ihr Lieben,

Und ganz plötzlich sind schon wieder gute drei Monate seit meinem letzem Blogbeitrag vergangen. 
Inzwischen verstehe ich auch die Aussage der ehemaligen Freiwilligen, dass dieses Jahr schneller vorüber sein wird, als man schauen kann. 
In den letzten Monaten ist viel passiert, so viel, dass ich den Überblick schon verloren habe. 
Vielleicht erst einmal zu meiner aktuellen Arbeitssituation. Diese hat sich für mich tatsächlich ins positive verändert. Ende Oktober hat die Gruppenleiterin unser Team verlassen und die eigentliche Assistentin ist nun unsere neue Gruppenleitung. Da ich mit der vorherigen Leiterin nicht so gut klar kam, bin ich nun deutlich zufriedener wie es ist. Das Arbeitsklima ist viel angenehmer und wir begegnen uns alle auf Augenhöhe. Seit November haben wir eine weitere Freiwillige von einer anderen Organisation in unserer Gruppe. Ich verstehe mich nun mit all meinen Mitarbeiterinnen sehr gut! 

Zudem sind nun alle Kinder eingewöhnt und fühlen sich wohl bei uns. Nur vereinzelt gibt es Kinder, welche ihre Eltern ab und zu vermissen. Die Kleinen sind mir inzwischen sehr doll ans Herz gewachsen und ich kann mir gar nicht vorstellen, mich in weniger als einem Jahr von ihnen zu verabschieden. Ich spüre auch, wie die Kinder sich an uns neue Freiwilligen gewöhnt haben und sich freuen, uns zu sehen. Das schönste Gefühl ist, wenn die Kinder morgens mit einem breiten Grinsen auf einen zugerannt kommen. Natürlich gibt es auch immernoch tägliche Herausforderungen, denn sie hören auch gerne mal nicht zu und wollen ihr eigenes Ding machen. Manchmal fällt es mir schwer, es ihnen ruhig zu erklären, nachdem ich es schon mehrmals getan habe und sie trotzdem weitermachen.Im Großen und Ganzen bin ich aber sehr zufrieden in meiner Krippen Gruppe! 

Mein schönstes Erlebnis im Kindergarten war bisher Sankt Martin, als wir mit den Kindern Laternen gebastelt haben und dann abends zusammen im Innenhof Laterne gelaufen sind und Lieder gesungen haben. Anschließend gab es noch Kinderpunsch und selbst gebackene Kekse. Noch ein schöner Moment, welcher mir lange im Gedächtnis bleiben wird, als ein Junge zwei Wochen lang krank war und er wiederkam, direkt auf mich zuging und sich sicher gefühlt hat. Es war ein schönes Gefühl, dass ich ihm diese Sicherheit geben konnte. Ich muss aber dazu sagen, dass jeden Tag kleine, schöne Dinge passieren. Zum Beispiel wenn man die sprachlichen Fortschritte mancher Kinder beobachten kann. Es ist echt verrückt, wie schnell manche solch einen großen Wortschatz aufgebaut haben. Da merkt man, wie viel es bringt konstant mit ihnen Deutsch zu sprechen.

Außerhalb der Arbeit habe ich auch sehr viel erlebt. Mein Hilight im Oktober war der vier Tages Trip nach Stockholm. Ich habe dort eine Freundin besucht und die Stadt hat mir sehr gut gefallen. Wenn möglich, möchte ich im Sommer noch einmal nach Schweden.Im November hat Lettland seine Unabhängigkeit gefeiert und es gab eine große Lichtershow in der Stadt und mittags eine Militärparade am Fluss entlang.

Außerdem war ich in Kunstmuseen, im Nationalpark, am Meer, im Kino, in einer Ballettvorstellung (Schwanensee)…

Seit Ende November haben wir hier auch sehr oft und viel Schnee. Die Stadt wirkt nochmal ganz anders, wenn sie mit Schnee bedeckt ist. Anfang Dezember war ich mit einer Freundin in Liepaja, der drittgrößten Stadt Lettlands, für ein Wochende. Die Stadt liegt direkt an der Ostsee. Wir hatten richtig Glück mit dem Wetter und waren beeindruckt von dem Anblick: Schneebedeckter Strand mit Sonnenschein. 
Weihnachten habe ich erstmals nicht zuhause verbracht und es war anders aber auch echt schön. Ich war mit anderen Freiwilligen in einem Gottesdienst einer deutschen Gemeinde. Anschließend haben wir selber Pizza gemacht und Spiele gespielt. 
Neujahr habe ich in Offenburg verbracht und es war richtig schön alle wieder zu sehen. Eltern, Freunde, die gewohnte Umgebung.. 

Ich habe mich aber auch darüber gefreut, dass dieses einmalige Erlebnis noch nicht zu Ende ist und ich noch eine Weile hier sein werde und weitere Erfahrungen sammeln darf :)

Kinderpunsch an Sankt MartinSchweden

 

 

 

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Mittwoch, 18.10.2023 und schon sind zwei Monate rum…

Hey Liebe Leser*innen,
und nun ist schon wieder ein weiterer Monat vergangen seit dem letztem Blogbeitrag. 
Wirklich immer wieder verblüffend wie schnell die Zeit hier verfliegt. Ganz besonders bewusst wird einem das an der Veränderung des Wetters. Der Herbst ist da und somit ist es hier direkt auch deutlich frischer und windiger draußen. Wenn ich das Wetter mit zuhause vergleiche, haben wir hier meist einen Temperaturunterschied von bis zu zehn Grad. Wobei man dazu sagen muss, dass es hier vergleichsweise sehr lange noch sommerlich warm war. 
Mit jeder weiteren Woche, welche vorübergeht fühle ich mich hier mehr angekommen. 
Inzwischen hat sich die Arbeit mit den Kindern auch sehr gut eingependelt. Die Arbeitstage haben eine feste Struktur und ich weiß was ich wann zu tuen habe. Außerdem freut es mich sehr, zu beobachten wie sich die Kinder immer mehr an einen gewöhnen und Vertrauen zu einem aufbauen. Einige Kinder sind mir bereits sehr ans Herz gewachsen.
Auch wenn es nicht immer einfach ist mit allen Kindern und die Kommunikation, durch die andere Muttersprache der meisten Kinder, eine Herausforderung ist, freue ich mich jeden Tag auf die Arbeit. 
Ich arbeite immer von 8-16 Uhr und die Tage haben folgende feste Struktur. Zuerst gibt es Frühstück und danach folgt ein kleiner Morgenkreis, welcher jede Woche ein anderes Thema behandelt. Vormittags dürfen die Kinder danach dann frei im Gruppenraum mit uns spielen und wir gehen auch immer für eine Stunde in den Innenhof. Vor dem Mittagessen gibt es noch eine kleine spielerische Lerneinheit auf Englisch mit einer Lehrerin. Um 12 Uhr gibt es Mittagessen und dann machen die Kinder für zwei Stunden Mittagsschlaf, während wir die Küche sauber machen. 
Gegen 15 Uhr wecken wir die Kinder wieder auf und dann gibt es noch einen kleinen Nachmittagssnack. So sehen also meine Tage von Montag bis Freitag aus.
Nach Feierabend um 16 Uhr passiert meistens nicht mehr so viel außer asruhen und abends mit einigen Mitbewohnern gemeinsam zu essen. Manchmal, wenn ich Lust habe unternehme ich auch noch etwas, so wie spazieren gehen oder Lebensmittel einkaufen oder mit jemandem treffen etc. 

Nun vielleicht noch zu ein paar Momenten der letzten Wochen. Mitte September war ich mit ein paar Mitbewohnerinnen bei Ikea und wir haben uns ein wenig Deko gekauft, um es uns wohnlicher in unseren Zimmern zu machen. Inzwischen gefällt mir mein Zimmer optisch sehr gut und die Einkäufe haben sich gelohnt. Ende September hatte ich Geburtstag mit schönstem Wetter und einem tollen Geburtstagsessen. Außerdem hat mich meine WG mit selbstgebackenen Kuchen und Geschenken überrascht, was mich sehr gefreut hat. Anfang Oktober hat Lorenz mich besucht, da seine Chorfahrt nach Riga ging. Es fand ein toller Chorauftritt statt :) 
Letzte Woche hat es mich dann mit Magen- Darm erwischt und gerade liege ich leider mit einer Erkältung flach, aber es geht schon wieder bergauf...

Insgesamt geht es mir hier aber sehr gut und ich bin unfassbar dankbar für die vielen Erfahrungen, welche ich in solch einer kurzen Zeit schon gemacht habe!!


 

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Sonntag, 03.09.2023 Die ersten drei Wochen

Sveiki,

kaum zu glauben, dass nun die ersten drei Wochen schon vorbei sind. Die Zeit verging wie im Flug und dennoch fühlt es sich gleichzeitig an, als wäre ich schon eine Ewigkeit hier. Ich habe so viel in so einer kurzen Zeit erlebt und die ganzen Eindrücke müssen erst einmal verarbeitet werden. Vor drei Wochen, begann alles mit dem Abschied am Frankfurter Flughafen. Der Hinflug verlief reibungslos, auch der Koffer ging glücklicherweise nicht verloren. Als dann eine Mitfreiwillige und ich in Riga am Flughafen landeteten, wurden wir von Kolleg*innen der deutschen Schule mit Begrüßungsschildern in Empfang genommen und sogar bis zu unserer Wohnung gebracht. Es war alles sehr surreal plötzlich da zu sein und alle Mitbewohner/Mitfreiwilligen wiederzusehen, nur diesmal nicht bei einem der beiden Vorbereitungsseminare, sondern in Lettland. 

Am selben Tag wurden nur noch Koffer ausgepackt und das Zimmer ein wenig eingerichtet. Anschließend haben wir als WG zusammen Spaghetti gekocht. 
Ich bin dann tatsächlich sehr früh ins Bett gefallen, denn am nächsten Tag wurden wir direkt morgens vom Direktor begrüßt und in unsere Gruppen eingewiesen.

Es gab direkt eine feste Zuordnung, wohin jeder Freiwillige eingesetzt wird, was alle etwas überrascht hat. Ich werde in der Krippe arbeiten, mit Kindern im Alter von 1 1/2 bis zu 3 Jahren.

Zusammengefasst bestanden die ersten zwei Wochen dann daraus, alles für das kommende Schuljahr/Kindergartenjahr herzurichten und Materialien und Themen vorzubereiten. 

Ausserdem hat sich das Kollegium am ersten Wochenende auf demTeambuilding-Lager besser kennenlernen können. Wir waren gemeinsam außerhalb Rigas auf dem Land an einem wunderschönen See, in dem wir auch gemeinsam mit Kanus unterwegs waren.

An den freien Nachmittagen bin ich sehr gerne mal alleine losgezogen, um die Stadt zu erkunden und schöne Ecken ausfindig zu machen. Die Stadt gefällt mir jetzt schon sehr, und es gibt noch eine Menge an Dingen, welche ich gerne sehen und machen möchte. Am zweiten Wochenende bin ich mit einer Mitfreiwilligen zusammen ans Meer gefahren, was auch sehr toll war.

Letzte Woche war dann meine erste richtige Arbeitswoche, welche auch nicht ganz ohne war. Denn wir haben in meiner Krippen-Gruppe zehn neue Kinder, welche wir eingewöhnen müssen. 
Das ist nicht so einfach und war an manchen Stellen auch überfordernd, da für einen selbst ja auch der ganze Tagesablauf neu ist. 
So langsam gewöhne ich mich aber an die Kinder und an meine Aufgaben.

Genaueres über meine Arbeit werde ich im Bericht, welcher per Mail kommen wird, beschreiben.

Ich hoffe, dass ich einen guten Einblick in meine ersten Wochen hier geben konnte!

Der HinflugWillkommensblumenBeim Teambuilding-WochenendeMein Zimmer

 

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Montag, 14.08.2023 Der Countdown beginnt…

Liebe Leser*innen,

wie die Überschrift schon besagt, sind es auf den Tag genau nur noch acht Tage bis zum Abflug nach Riga. 
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und die Spannung steigt Tag für Tag... 

Nun möchte ich mich erst einmal bei allen Spender*innen bedanken, welche es möglich gemacht haben, dass ich nun schon die vorgegebene Summe an Spenden erreicht habe und sogar noch darüber hinaus! 

Vielen Dank an jeden einzelnen für diese Unterstützung!

Ich freue mich schon im nächsten Beitrag von meiner Ankunft und den ersten Eindrücken zu berichten. 

 

 

 

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